Jesus wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt 



13. Station  JESUS WIRD VOM KREUZ ABGENOMMEN

  UND IN DEN SCHOSS MARIENS GELEGT

 

         „Damals gehörte zu den Mitgliedern des Hohen Rates ein Mann namens Josef, der aus der jüdischen

          Stadt Arimathäa stammte. … Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.“ (Lk 23,50-52)

 

           Was damals geschah:

Unvorstellbar, dass dieser Tote unbestattet bleiben sollte; ein Bild des Schmerzes und des Schreckens am Kreuz, eine Warnung für die Menschen. Er, der ihr Trost war, ihre Ermutigung, ihr Halt. Es braucht Mut, diesen Toten von Pilatus zu erbitten; Josef von Arimathäa hat diesen Mut. Und so nimmt er den Leichnam Jesu ab vom Kreuz. In ein Leinentuch gewickelt, wird er in den Schoß seiner weinenden Mutter gelegt.

 

           Was heute geschieht:

Viele Tote bleiben heute unbestattet und unbeweint; viele Tote versinken in den Trümmern der zerstörten Städte, auf unbekannten Fluchtwegen und in den Fluten des Mittelmeeres. Sie werden vergessen, keiner kennt ihre Namen. Allein ihre Familien trauern um sie und beweinen ihr Schicksal. Aber sie sind Mahnung: Wir starben an eurer Verhärtung der Herzen. In Trauer darüber lasst uns beten:

 

           (im Wechsel)

Ihr zu früher Tod rühre uns an.

Ihr Schicksal bewirke eine Verwandlung der Herzen.

Wer hat den Mut, sich dieser Toten zu erinnern?

Wer gibt ihnen ihre Namen zurück?

Reißt uns aus dem Vergessen!

Nehmt uns ab vom Kreuz des Krieges und der Angst.

Wenn ihr nicht rettet, seid ihr verloren.

 

Erbarme dich über uns und über die ganze Welt!



MISEREOR - Kreuzweg für Erwachsene 2017                         von Jutta Lehnert Koblenz