Jesus fällt zum zweiten mal unter dem Kreuz



7. Station  JESUS FÄLLT ZUM ZWEITEN MAL

 

          „Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet.“ (Ps 22,7)

 

           Was damals geschah:

Hitze und Durst machen Jesus zu schaffen; wieder stürzt er hart zu Boden. Der schwere Balken legt sich über seinen Körper. Er ist niedergedrückt in den Staub der Erde, er liegt zu Füßen der Menge und der Wachsoldaten. Aber noch ist Kraft in ihm, noch kann er sich wieder erheben und die nächsten schwankenden Schritte gehen.

 

           Was heute geschieht:

Unsere Gedanken gehen hundert Jahre zurück zu den schrecklichen Schlachten des Ersten Weltkriegs. Nationalgefühl und verengte Blickwinkel in der Politik versperrten die Wege zu einem schnellen Kriegsende. Die Mahnungen der Friedensbewegungen schlug man in den Wind. So wurde die europäische Jugend zermahlen in den Schützengräben, am Boden, im Schlamm erstickt. In Trauer darüber und über die unzähligen Kriege in der Welt lasst uns beten:

 

           (im Wechsel)

Der Krieg zieht seine tiefe Spur durch die Geschichte der Menschen.

Das Land wird unbewohnbar.

Wer schafft es, wieder aufzustehen?

Wer beendet den Krieg, wenn er einmal begonnen wurde?

Wer entlarvt die Lügen, mit denen er begann?

Noch lernen wir nicht, ohne den Krieg zu leben.

Noch gehen wir nicht den Weg, den du gewiesen hast.

 

Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.



MISEREOR - Kreuzweg für Erwachsene 2017                         von Jutta Lehnert Koblenz