Jesus fällt zum dritten mal unter dem Kreuz



9. Station  JESUS FÄLLT ZUM DRITTEN MAL

 

         „Bevor sie am Kalvarienberg ankamen, fiel Jesus zum dritten Mal schwer zu Boden.“ (Überlieferung der Gemeinde von Jerusalem)

 

           Was damals geschah:

Wenige Schritte vor der Hinrichtungsstätte verlassen Jesus seine letzten Kräfte. Der aufgerichtete Kreuzesbalken, an dem man ihn hochziehen wird, ist schon zu sehen. Die Zuschauer stehen schon bereit, bewacht von den römischen Soldaten. Sie sollen sehen, wer die Macht im Lande hat. Da fällt er noch einmal zu Boden. Die Soldaten reißen ihn hoch – er darf nicht liegenbleiben, er muss seinen Weg zu Ende gehen.

 

           Was heute geschieht:

Mit Gewalt hält man Menschen in Schach. Die Androhung von direkter körperlicher Gewalt schüchtert ein und lässt kritische Stimmen verstummen. Gewalt ist allgegenwärtig, auch bei uns – in den Medien, in Büchern, in Filmen. Das hat Folgen: Wir gewöhnen uns an die Gewalt, sie verliert ihren Schrecken. Die Hemmschwelle, Gewalt anzuwenden, sinkt.

 

           (im Wechsel)

Wer hört noch deine Worte des Friedens?

Zuviel Gewalt hat uns abgestumpft, wir haben uns an sie gewöhnt.

Unsere Aufmerksamkeit erlahmt, unser Mitgefühl stirbt.

Unsere Ängste nehmen zu.

Das Leiden anderer berührt uns nicht mehr.

Wo ist dein Evangelium des Gewaltverzichts?

 

Erbarme dich über uns und über die ganze Welt!



MISEREOR - Kreuzweg für Erwachsene 2017                         von Jutta Lehnert Koblenz